Mit nur 20.000 Wohneinheiten, die pro Jahr produziert werden, liegt das derzeitige Tempo drastisch unter den 70.000 Einheiten, die jedes Jahr benötigt werden, um die nationale Nachfrage zu decken. Diese erhebliche Lücke führt zu weit verbreiteten Fragen der Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit, was den dringenden Handlungsbedarf unterstreicht.
Die von der Regierung vorgeschlagene Investition von 4,2 Milliarden Euro bis 2025 ist ein bedeutender Schritt nach vorne. Mit dem Ziel des Baus und der Sanierung von 59.000 Wohneinheiten stellt diese Initiative die größte Wohnungsbauinvestition seit Jahrzehnten dar. Experten sind sich jedoch einig, dass dies zwar eine wesentliche Maßnahme ist, aber allein nicht ausreicht, um die Lücke zu schließen. Die Lösung liegt in einem ganzheitlichen Ansatz, der sowohl den öffentlichen als auch den privaten Sektor mobilisiert, um das Wohnungsangebot schnell auszubauen.
Eine der größten Herausforderungen besteht darin, Anreize für die Beteiligung des Privatsektors zu schaffen. Hohe Steuern, einschließlich Mehrwertsteuer und Grunderwerbssteuern, machen erschwingliche Wohnprojekte für Bauherren finanziell unattraktiv. Die Senkung der Mehrwertsteuer auf praktikablere 6 % ist eine vorgeschlagene Maßnahme, die durch Senkung der Entwicklungskosten private Investitionen anziehen könnte. Diese Anpassung würde dem Privatsektor den finanziellen Spielraum verschaffen, den er benötigt, um sich in nennenswertem Umfang für bezahlbare Wohnungsbauprojekte zu engagieren.
Darüber hinaus muss sich Portugal mit der übermäßigen Bürokratie befassen, die den Fortschritt behindert. Langwierige Prozesse für Planung, Lizenzierung und Genehmigungen verzögern den Start von Wohnungsbauprojekten und verschieben die Zeitpläne weit über das hinaus, was in einer Krise überschaubar ist. Die Vereinfachung dieser Verfahren würde ein wesentliches Hindernis beseitigen und es ermöglichen, Projekte effizienter und kostengünstiger voranzutreiben.
Auch das Problem des Arbeitskräftemangels spielt eine große Rolle. Im Bausektor besteht derzeit ein Defizit von rund 80.000 Fachkräften, ein Defizit, das die Fortschritte bei der Erreichung der Wohnungsbauziele zu gefährden droht. Um dem entgegenzuwirken, müssen gezielte Berufsbildungsprogramme und Anreize, um Arbeitskräfte für den Sektor zu gewinnen, zu einer Priorität werden. Durch den Wiederaufbau dieser Arbeitskräfte kann Portugal sicherstellen, dass Projekte pünktlich und innerhalb des Budgets abgeschlossen werden.
Die Finanzierung ist ein weiterer kritischer Bereich, der Aufmerksamkeit erfordert. Strengere Kreditvergabekriterien haben es für Bauherren immer schwieriger gemacht, die für den Start neuer Projekte erforderliche Finanzierung zu sichern. Die Ausweitung des Zugangs zu Finanzierungen durch öffentlich-private Partnerschaften oder spezialisierte Kreditprogramme könnte eine praktikable Lösung sein, die es ermöglicht, mehr Projekte in Gang zu bringen.
Schließlich ist eine bessere Nutzung der vorhandenen Ressourcen von entscheidender Bedeutung. In Portugal gibt es rund 30.000 öffentliche Liegenschaften, von denen viele nach wie vor nicht ausgelastet sind. Die Prüfung und Umwandlung dieser Immobilien in Wohnraum könnte eine schnelle und effiziente Möglichkeit bieten, den unmittelbaren Wohnungsbedarf zu decken und gleichzeitig Abfall zu reduzieren und städtische Gebiete wiederzubeleben.
Die Bewältigung der Wohnungskrise in Portugal erfordert gemeinsame Anstrengungen und entschlossenes Handeln. Durch die Kombination von öffentlichen Investitionen mit dem Engagement des Privatsektors, den Abbau von Bürokratie, die Behebung des Arbeitskräftemangels und die Optimierung bestehender Anlagen kann Portugal einer Zukunft näher kommen, in der Wohnraum für alle zugänglich, erschwinglich und nachhaltig ist.
Paulo Lopes is a multi-talent Portuguese citizen who made his Master of Economics in Switzerland and studied law at Lusófona in Lisbon - CEO of Casaiberia in Lisbon and Algarve.