Während der Bewertung, der geschäftlichen und rechtlichen Strukturierung und der Nachfolgeplanung einer Transaktion oft (und zu Recht) große Aufmerksamkeit geschenkt wird, gibt es noch eine weitere Dimension, die das Endergebnis erheblich beeinflussen kann: die persönliche Steuerposition des Verkäufers.

Eine Option, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, ist die Berücksichtigung des portugiesischen Steuerrahmens. Portugal zieht seit langem internationale Privatpersonen mit seinem attraktiven Lebensstil an, aber bestimmte Elemente seines Steuersystems können auch für Unternehmer von Interesse sein, die den Verkauf eines im Vereinigten Königreich ansässigen Unternehmens in Erwägung ziehen.

Bei richtiger Strukturierung und zum richtigen Zeitpunkt kann ein Wohnsitzwechsel nach Portugal vor dem Verkauf die Realisierung von Kapitalgewinnen mit einer günstigen steuerlichen Behandlung - und in einigen Fällen einer vollständigen Steuerbefreiung - ermöglichen. Ein solches Vorgehen muss zwar sorgfältig geplant werden, um sowohl den britischen als auch den portugiesischen Steuervorschriften zu entsprechen, doch die potenziellen Vorteile können erheblich sein.

Dies kann im Rahmen der NHR 2.0 möglich sein, wenn die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt sind, da eine Steuerbefreiung für die meisten außerhalb Portugals erzielten Einkünfte und Gewinne besteht. Im Falle von Aktien britischer Privatunternehmen kann dies für Eigentümer, die bereit sind, ihre Ausstiegsstrategie langfristig zu planen, eine günstige Gelegenheit darstellen.

Allerdings gibt es bei grenzüberschreitenden Transaktionen dieser Art viele Faktoren, die eine Rolle spielen, wie z. B. die Vorschriften über die Ansässigkeit, die Bestimmungen zur Verhinderung von Steuerumgehung, die Doppelbesteuerungsabkommen und das britische System der vorübergehenden Nichtansässigkeit. Die frühzeitige Einbindung erfahrener Berater in beiden Rechtsordnungen ist unerlässlich.

Wenn Sie mittel- bis langfristig einen Verkauf in Erwägung ziehen, könnte es sich lohnen zu prüfen, ob das portugiesische Steuersystem eine Rolle in Ihrer Nachfolge- und Vermögensplanungsstrategie spielen könnte.

Bernardo Pereira, Steuerpartner bei Forvis Mazars in Portugal(bpereira@mazars.pt)

Paul Joyce, M&A-Partner bei Forvis Mazars im Vereinigten Königreich(paul.joyce@mazars.co.uk)